Tag 7: Mittwoch, 2. Juli 2025:
Wir wechseln heute die Region. Vom Lago Maggiore im Piemont wollen wir nach Donnas in die Region Aosta.
Insgesamt brauchen wir ca. 8 Stunden für die Fahrt mit dem ÖPNV. Hier im Text wird’s kürzer.
Das wirklich ergiebige Hotelfrühstück an der Promenade von Cannobio dehnen wir ausführlich aus.
Mit der Fähre lassen wir uns übersetzen nach Lunio.
Hier präsentiert uns der sehr touristenorientierte Wochenmarkt, was man alles kaufen könnte – wenn man es bräuchte.
Mit der Bahn geht es nach Mailand Rho-Fierze. Ein gigantischer und gleichzeitig leerer Bahnhof lässt uns einen Moment in einem dystopischen (oder utopischen?) Film landen: Es gibt, bis auf wenige, keine Menschen mehr.
Weiter geht es mit TrenItalia über Chivasso nach Ivrea. Dort finden wir gleich den typischen Bus, der uns weiter nach Donnas bringt.
Donnas ist ein von einer Durchgangsstraße mit viel Autoverkehr zerteiltes Dorf ohne jeden Charme. Wir finden ein einfaches B&B, das uns ein Zimmer vermietet und sind froh, all diese Fahrten ohne Verspätungen geschafft zu haben.
Tag 7: Cannobio – Donnas: Schiff – Bahn – Bus
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Tag 8: Donnerstag, 3. Juli 2025:
Ganz in der Nähe von Donnas, in Fontainemore, haben wir im letzten Jahr diesen Abschnitt der Alta Via Aosta No. 2. beendet. Ursache dafür waren Felsstürze und Murengänge, die in der Umgebung von Cogne zu katastrophalen Zuständen führten. Die uns noch fehlenden Etappen wollen wir in diesem Jahr nachholen.
Der Talhitze möchten wir schon in den frühen Morgenstunden entkommen. Kurz nach sechs stehen wir in den Stiefel …
… und steigen auf. So wie im Val Grande geht es zunächst durch Esskastanien- und dann durch Buchenwald. Hier schließt sich noch Lärchenwald in Kombination mit Strauchbewuchs in Form von Grünerlen und Alpenrosen an.
Kleine Wasserkaskaden laden zu fotografischen Versuchen ein.
Eingestreut in den dichten Bewuchs entdecken wir Ruinen, die von ehemaliger menschlicher Bewirtschaftung zeugen.
Am Abend um 18 Uhr erreichen wir Retempio, eine aktive Alp mit Fontinakühen. Hier gibt es ein Dortoir, das leider verschlossen ist. Die Umgebung ist reichlich mit Kuhfladen belegt und wirkt ansonsten auch nicht sehr einladend.
Wir ziehen nach einer Pause weiter und erreichen um 19:30 Uhr Crest Damon.
Ein Ort, in dem die Zeit vor hundert Jahren stehen geblieben ist. Na gut, Strom, Dusche und warmes Wasser hat es im Dortoir (Schlafsaal). Die ehemalige Dorfschule wurde dafür umfunktioniert.
Mit fünf Menschen französischer Nationalität teilen wir uns die Unterkunft. Sie sind die gesamte Strecke von Champorcher nach Crest an einem Tag gelaufen. Chapeau! Wir werden dafür zwei Tage brauchen.
Wir brauen unser Abendessen zusammen und verspeisen es am Dorfbrunnen, wo uns viele Mücken erwarten, denen wir unfreiwillig etwas von unserem Blut abgeben.
Nach einem 13stündigen Tourtag sind wir schnell in unseren Betten verschwunden und schlafen so schnell ein, dass wir von unseren Mitbewohnern nichts mehr mitbekommen, auch am nächsten Morgen nicht.
Tag 8: Donnas – Crest Damon: 14,9 km – / 2030 Hm – \ 1205 Hm
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