Annäherung ans Vanoise

Tag 28 – Freitag, 26.7.: Refuge L’Archeboc- Refuge la Martin

Um 7 Uhr stiefeln wir los, verlassen das einladende Refuge. Noch ein Abschiedsfoto vom Namenspatron der Herberge, L’Archeboc. 

Und schon wieder lauern sie uns auf, diese Blumen, und stehlen uns beim Fotografieren unsere verfügbare Wanderzeit.

Blume 37

Blume 38

Es geht lange mit mäßiger Steigung durch urwüchsigen Wald aus dem Alptal heraus. Wir bekommen eine erste Sicht auf einen Teil unseres nächsten Zieles: dem Parc National de la Vanoise, der auf der anderen Seite des Val d’Isère beginnt. 

Wir haben heute noch etwas Weg vor uns. Leider führt er auch manchmal, aber selten, durch Skigebiete und -pisten.

Gruselig, was Menschen den Landschaften antun können, nur um ein paar Euronen mehr in die Tasche zu bekommen.

Beständig bleiben noch die Blumen.

Blume 39

Beim Abstieg ins Val d’Isère passieren wir eine mögliche Zwischenstation, das Refuge de Monale in wunderbarer Lage. Wegen Tod des Hüttenwartes ist es bereits seit Jahren geschlossen.

Mühsam kämpfen wir uns durch die Mittagshitze weiter bergab, beobachten dabei Kletternde an Übungsfelsen …

… und spulen mit Unlust die StraßenSerpentinen ab. 

Lady C. hat das richtige Gespür fürs Trampen und ein Auto hält an. Die Fahrerin, ebenfalls passionierte Wanderin, erkennt unsere Lage und bietet bereitwillig die Mitfahrt an. Mit viel Dankbarkeit nehmen wir an. Sie fährt uns hinab ins tief eingeschnittene Val d’Isère und wieder hinauf zum Startpunkt für den Anstieg zum Refuge la Martin auf 2158 Hm, das wir nach zweistündigem Gang um 16:30 Uhr erreichen.

Jetzt pflegen wir unsere müden Glieder durch Nichtstun. 

Das Refuge hat schon eine spezielle Atmosphäre. Es gibt für die Gäste einen Raum, in dem gegessen und geschlafen wird. 

Mit lockerem Reglement kommen keine Interessen zu kurz oder zu lang.

Das Abendessen (Gemüsesuppe, Reis mit Gemüse-Fleisch-Curry als Haupt- und Heidelbeercreme mit Kokoscrisp als Nachspeise) wird gemeinsam am großen Tisch in gemütlicher Atmosphäre eingenommen. Ich fühle mich wohl hier.

Tag 28 – 20,5 km – / 1345 Hm – \ 1083 Hm


Tag 29 – Samstag, 27.7.: Refuge la Martin – Refuge du Col du Palet 

Der Wecker ‚klingelt‘ um halb sieben. Im SchlafEssRaum ist es noch still und dunkel. Auf leisen Sohlen machen wir uns fertig. Wir frühstücken leise in dem Raum, in dem andere noch schlafen.

Für den heutigen Tag haben wir wieder zwei Etappen zusammengelegt. 

Noch einmal sehen wir den Mont Blanc von seiner Südwestseite …

… bevor wir in den Nationalpark Vanoise eintauchen.

Die Landschaft ist völlig neu für mich. Weitläufig, wasserreich, satt grün und mit vielen Resten von Gletschern bestückt.

Der Aufstieg zum Col de la Sachette beginnt gemächlich …

… und steigert sich zum Schluss bis zum Col auf 2710 Hm.

Die gleichen Höhenmeter geht es wieder hinab zum Lac de la Plagne, den wir nur streifen bevor es wieder hinaufgeht mit tollen Eindrücken ….

… vor wirklich monumentalen Bergen.

Bereits am Nachmittag erreichen wir das Refuge du Col du Palet, das uns auf 2585 Hm Herberge bietet. 

Wir sind die einzigen Nicht-Franzosen und lassen uns ein auf die gelassene Art, sich auf der Terrasse auszubreiten und das Abendessen im engen Gruppenraum einzunehmen.

Besonders angetan bin ich von der Möglichkeit, neben der Hütte das Zelt aufzuschlagen und die Annehmlichkeiten der Hütte gegen eine kleine Gebühr nutzen zu können. Viele Franzosen nutzen diese Möglichkeit. 

Tag 29 – 16,6 km – / 1328 Hm – \ 902 Hm


Tag 30 – Samstag, 28.7.: Refuge du Col du Palet – Camping Canada

Im Massenlager war es trotz geöffneten Fensters etwas stickig. Eine Ursache dafür ist die ungewöhnlich hohe Außentemperatur für diese Höhe von fast 2600 Hm, die andere ist, dass am Wochenende jeder Platz belegt ist.

Ein bisschen beneide ich die in frischer Luft genächtigten Zeltschläfer, die sich friedlich ins Landschaftsbild einpassen. 

Bivouac = Zelten an der Hütte für eine Nacht

Schade, dass diese Gepflogenheit nur selten in D/A/CH/SL/I anzutreffen ist.

Aufbruchstimmung an der Hütte.

Noch ein genehmigter Blick in die Hüttenküche …

… und wir machen uns auf den Abstieg entlang einer Kette von Bergen mit Restgletschern, die immer noch beeindruckend sind. 

Ein detaillierter Blick auf einen Eisbruch.

Und schon wieder neue, für mich unbekannte Blumen am Wegesrand.

Blume 40

Blume 40

Blume 41

Wasserfälle und oder -kaskaden begleiten uns auf dem Weg zu unserem heutigen Ziel, …

dem Campingplatz ‚La Canada‘ nahe bei Champagny-en-Vanoise.

Körperpflege und Wäschewaschen sind angesagt. Es gibt kein Wifi, daher verkneife ich mir einen neuen Beitrag im Blog zu veröffentlichen. 

Anstelle dessen probieren wir am Abend eine Spezialität der Region Savoie …

Tartiflette

… mit dazu passendem Rezept.

Tag 30 – 14,2 km – / 1284Hm – \ 162 Hm

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