Zum erstenmal bekomme ich Besuch auf der Rotondohütte. Lady K. aus Zürich kommt ‚mal eben‘ für einen Tag vorbei. Die Situation ist neu für mich: neben meinem Hüttenjob jemanden zu Besuch haben.
Doch die kleine Anzahl Gäste lässt es zu, dass ich sowohl mit Lady K. gesellig sein kann als auch die notwendigen Arbeiten in der Hütte verrichte.
Die Blaue Stunde am Abend unterlegt den Himmel mit einer blau-violetten Färbung. Wir genießen fast still diese paar Minuten bevor die Farben ins Graue übergehen.
Eine mal wieder etwas schlafarme Nacht gibt mir die Möglichkeit, den Nachthimmel mit beleuchtetem Bergpanorama zu bewundern.
Am folgenden Morgen machen wir noch einen gemeinsamen Ausflug zum Gletschertor, das nicht nur mich tief beeindruckt.
Eiswand mit weißen Raffvorhängen …
Gemeinsam steigen wir gemütlich durch die Schwemmebene des ehemaligen Gletschergeländes ab nach Realp, gerade noch rechtzeitig, damit Lady K. in ihre Zugverbindung nach Zürich einsteigen kann.
Auf mich und Sara wartet hier unten am nächsten Morgen eine weitere Aufgabe: Warentransport zur Rotondohütte vorbereiten.
Insgesamt sind es drei Netze zu je ca. 600 kg, die wir für den Flug vorbeiten.
Und dann geht’s los. In Windeseile – jede Minute kostet Franklin – steigen wir ein und werden mitvder Innenladung (Eier, etc.) zur Hütte geflogen.
Das ganze dauert nur 3 Minuten.
Beim Netzausladen an der Hütte entsteht immer ein temporären Chaos, dass innerhalb von 10 Minuten verschwunden sein muss, weil dann schon das nächste Netz angeflogen kommt.
Nachdem alles im Keller der Rotondohütte ‚verräumt‘ ist, mache ich mich aus besonderem Anlass wieder auf den Weg hinunter nach Realp.
Dabei passiere ich diesen mit Schneehauben bestückten Bach, der anmutig vor sich hin plätschert.
Lady C. und Lady H. haben die Anreise aus Kassel (ca. 9 Std.) auf sich genommen, um mal in die Winterhüttenatmosphäre hineinzuschnuppern.
Nach einem gemeinsamen Abend in der schnuckligen ‚Jugendherberge‘ Hospental (,die eigentlich keine JH mehr ist,) steigen wir sonnig durch die verschneite Berglandschaft auf zur Rotondohütte.
Hier werden wir herzlich von der Hüttenwartin Pia und meiner Kollegin Sara begrüßt. Ein Sonnenbad bei Schorle, Tee und Kuchen schließt sich bis zum Sonnenuntergang an.
Am folgenden Morgen geht es zu Rottällihorn (2914 Hm). Es ist nicht weit und nach ein paar leichten Steilstufen …
… erreichen wir den Gipfel, der uns eine wahnsinns Aussicht auf die Berge im Tessin und im Gotthardgebirge bietet. Einfach nur traumhaft.

Beim Abstieg haben wir das Klein Läckihorn (3023 Hm) vor uns. Auch eine mögliche Schneeschuhtour, wenn man für die letzte Strecke Steigeisen oder Grödeln benutzt.
Und auch bei diesem Ausflug besuchen wir das Gletschertor des noch aktiven Witenwasserengletschers.
Im Sommer wird es zusammenbrechen und zum Winter hin neue Formen bilden.
Fasziniert von den Eismengen bleiben wir fast andächtig stehen und ertasten das mit Blasen und Streifen durchsetzte Eis.
Direkt unterhalb der Wächte sehen Eis, Schnee und Himmel anders aus.

Voller toller Eindrücke machen wir uns auf den Heimweg zur Hütte, wo die frisch restaurierte Ofenbank zum Aufwärmen und Schwätzchen einlädt.
Der Abschied am nächsten Morgen fällt schwer. Es ist stark windig und manchmal hat es schlechte Sicht, so dass die Landschafts- und Schneekonturen verschwimmen. Lady C. und H. machen sich allein auf den Abstieg, den sie nach 4,5 Std. absolviert haben.
Die Bahn, SBB und DB, bringen sie zügig nach Kassel zurück. Danke für euren Besuch.
Toll!
Tolle Fotos und für Deinen Besuch aus KS habt Ihr ja tolles Wetter gehabt.
Ich bin ein bisschen neidisch.
Jetzt bin ich auf meine alten Tage im Netz „verewigt“ Vielen herzlichen Dank noch mal an Dich und Pia uns Sarah. War auch für mich ein tolles Ereignis! H.G. Helene
Ich hoffe, das ist ok für dich. Ansonsten entferne ich die Fotos, auf denen du zu erkennen bist.
Liebe Grüße, Klaus
Mal wieder grandios die Fotos?
Liebe Grüße Heidi 🤓
Danke wie immer für deine treue KommentarBegleitung.
Ich bin sooo froh diese Tour angetreten und geschafft zu haben.
Großartige Natur, freundliche Menschen und die feste Absicht nächstes Jahr wieder zu kommen prägen zur Zeit meine Gedankenwelt.
Liebe Grüße, Cornelia