Tag 56 bis 59: „Himmelsstürmer“
Auf Almwegen laufen wir bis Günzesried.
Wabernde Wolken begleiten uns. Externe Ereignisse veranlassen uns zu einem Abstecher ins schöne Immenstadt. Die Bahn bringt uns am Folgetag ins wunderbar gelegene und gleichzeitig voll durchkommerzialtouristifizierte Oberstdorf.
Einzig erschwingliche Unterkunft ist der etwas in die Jahre gekommene „Wienerwald“ mit dem Werbeslogan: gegrillte Leidenschaft.
Hier steigen wir in die sogenannte Himmelsstürmer-Route der sogenannten „Wandertrilogie Allgäu“ ein. Die Erwartungen an den Weg können allein schon durch den Namen recht hoch werden. Schaumerma.
Das Wetter meint es gut. D’Berg ruafn.
Zunächst auf zu sehr gepflegten Wanderwegen geht es durch das schöne Oytal, von dem der anspruchsvolle Gleitweg in die Höhe führt.
Über kleine Wasserkaskaden geht es …
…
… an Bergseen vorbei …
… bis zu einer ausgedienten Skiwachtstation auf 2036hm kurz unterhalb des Nebelhorns. Die Nebelhornbahnen, die normalerweise Skifahrende und Touristen in Massen hier hochtransportieren sind in diesem Jahr stillgelegt. Die Besuchermenge ist entsprechend gering. Wir richten uns auf der Terasse häuslich ein.
Der Morgen beginnt überraschenderweise mit einem Sonnenaufgang.
Freie Sicht bis in die Schweizer Berge.
Farbspiele faszinieren mich.
Auf einem Höhenweg geht es unterhalb des Hindelanger Klettersteigs entlang.
Steile Grasflanken beeindrucken durch Form und Farbe.
Den Abend verbringen wir mit Helene in Bad Hindelang, die hier mit der Wandergruppe des DAV Kassel ihr Quartier bezogen hat. Trotz aller Bemühungen finden wir keine Unterkunft und lagern schließlich an der Pestkirche in Bad Hindelang. Früh am Morgen geht es weiter auf der Himmelsstürmer-Route nach Österreich ins Tannheimer Tal. Auch hier suchen wir vergeblich nach einer für uns bezahlbaren Unterkunft. Als „Notlösung“ lagern wir an der Bergstation der Wannenjochbahn.
Belohnt werden wir am frühen Morgen mit glühenden Bergen …
… sprachlos machenden Sichtweisen …
… und einem Blick ins Tannheimer Tal, in dem noch der Morgentau hängt.
Durch dieses Tal würde es normalerweise weitergehen. Doch die auch die nochmalige Suche ergibt keine erschwingliche Unterkunft. Und wir brauchen mal wieder eine Dusche und das Wäschewaschen wird dringlicher. Die Tour wird umgeplant und wir laufen zurück nach Deutschland, zurück auf den königlichen Maximiliansweg.
Unsere wenigen Etappen der Himmelsstürmer-Route tragen ihren Namen zurecht. Lediglich die menschlichen Eingriffe (Skilifte, intensive Almwirtschaft) haben für uns einen faden Beigeschmack.
Unsere Wertung: 5 von 5 Punkten.
Kenndaten: 3 Tage, 35 km, / 2.587 Hm, 1.587 Hm
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