HRP-Ost: El Serrat -> Cabana Sorda

Tag 15, Donnerstag:

Trotz oder wegen des Luxus fällt mir der Abschied vom Hotel Bringué leicht, auch weil der Weg mich gleich zu Beginn an wunderschönen Wasserkaskaden vorbeiführt.

Am Refugi de Sorteny (1970m) vorbei geht es über eine Hochebene.

Da passiert es:
Zur Absicherung, dass ich den richtigen Weg erwischt habe, schaue ich auf mein „Navi“ (mobiltel) und … das Display ist schwarz!

Mehrmalige Versuche eines Neustarts, Akkuwechsel, etc. helfen nicht. Es bleibt schwarz!

Eine Gedankenwelle rollt los: Alles ist auf diesem Gerät: Landkarten, Wanderführer, Telefonnummern, Apps, um Fahrkarten und Reisezeiten zu finden, – einfach alles, inkl. der schönen Nebensächlichkeiten wie Musik, Lesestoff, etc. Die Überlegungen gehen von „neues mobiltel in Andorra kaufen“ bis zu „Tour mal wieder vorzeitig abbrechen“. Mein Kopfkino baut kurzfristig eine Tristesse-Noir auf.

Ich packe meine Sachen und trete zerknirscht den Rückweg an. Eine Chance ist die Hütte an der ich vorbeigekommen bin. Dort frage ich, ob sie Internet-Zugang haben und die sehr freundliche Hüttenwirtin stellt mir ihr Notebook zu Verfügung.

Im Nu habe ich bei den Samsung-FAQ die Lösung für das Problem gefunden: Reset durch eine bestimmte Tastenkombination (die ich bestimmt nicht mehr vergessen werde!). Gerettet. Alles wieder normal. Es kann weitergehen. Was ich draus gelernt habe, dass ich zukünftig bei solch langen Touren ein Ersatzgerät mitnehmen werde, denn das mobiltel kann wirklich mal komplett die Grätsche machen.

Kurz danach wartet ein Ungeheuer auf mich, dem ich auch entkommen kann.

An die Feinheiten des heutigen Weges kann ich mich nicht so recht erinnern und ich habe wenig fotografiert. Irgendwie war ich nur froh, dass mein mobiltel wieder funktioniert und ich mit Orientierungsunterstützung weiterlaufen kann.

Am Abend erreiche ich nach 9 Stunden Gehzeit das Refugi de Cabana Sorda auf 2250m . Die Selbstversorgerhütte ist zwar nur elementar eingerichtet (Metallbetten, Tische und Bänke aus Stein), dafür ist sie sauber und sie riecht nicht modrig.

Hier treffe ich auf zwei junge Wanderer aus dem südwestlichsten England mit viel Elan und lerne ein „007-Bondgirl-Quartett“-Kartenspiel kennen. Was es alles gibt …

Nach Kochen, essen, spielen und lesen geht der Tag zu Ende und ich bin echt froh, dass mein mobiltel wieder funzt.

Tag 15: ~10,2 Std. ~14,9 km  /~1760 m \~1100 m

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