Tag 3, Samstag:
Pustekuchen! Es halt genauso gestürmt wie in der Vornacht! Vor lauter Zeltgeflatter habe ich schlecht geschlafen. Max. 5 Stunden.
Um kurz vor sieben bin ich wach geworden, habe alles zusammen gepackt und in der Hütte gefrühstückt (Kaffee, Brot, Butter, Marmelade, fertsch). Laut Hüttenordnung muss das Frühstück bis 7 Uhr! eingenommen sein! Doch der Hüttenwirt ist lässig und lässt überziehen.
Morgenblick nach Frankreich
Rückblick auf Refuge du Portillion
Auf der Suche nach dem doch recht versteckten Einstieg zum Col de Literol lerne ich Victor, einen jungen Franzosen aus Nantes kennen. Er sucht auch und zusammen finden wir den Start und schnaufen uns den Hang hoch.
Es geht über Schneefelder …
Selbstporträt Victor&Klaus
Oben am Col de Inférieur de Literole (2983m, höchster Pass der HRP) mussten wir erstmal eine Abstiegsmöglichkeit finden …
Hier muss es irgendwo runter aufs Schneefeld gehen.
Nach dem selbst ausgetüftelten Abstieg durch griffigen Fels erreichten wir den Schnee. Das Schneefeld war sehr steil, so dass ich dankbar meine mitgeschleppten Grödeln unter die Schuhe band. Victor hatte ein paar Uraltsteigeisen seines Vaters mit, die jetzt auch zum ersten mal aktiviert wurden. So ausgerüstet ging es sicher und lässig das Schneefeld runter.
Noch ein Blick zurück auf das Col de Literol …
… und nochmal, diesmal mit Eissee
einfach nur schön, sonst nix …
Die erste Rotpunktmarkierung seit zwei Tagen, das ist ein Foto wert.
Über Blockwerk ging es lange Strecken ein wunderschönes Tal hinunter. Immer mehr Menschen kamen uns entgegen, die erst am Mittag losgegangen sind und fashionstyled mit Trailrunning-Klamotten „mal eben“ auf das Col de Literol wollten. Sie fragten uns nach Dauer und Schwierigkeit. Die meisten kehrten nach unserer Antwort um und genossen den Rückweg.
Schließlich erreichten wir ein lang gestrecktes Hochtal, in dem sich als einziges Gebäude das „Hospital de Benasque“, einem Berghotel, befindet. Nach einer kleinen Zwischenmahlzeit suchten wir unseren Zeltplatz auf dem Plateau de Aiguallut auf.
Doch zuvor noch ein Anstieg durch Pinienwald …
Aussicht von unserem Zeltplatz auf den Pico de Aneto, dem höchsten Berg der Pyrenäen. Die schwarzen Flecken auf dem Bild sind kreisende Geier.
Die Zelte stellten wir schon vorsichtshalber in einer windschattigen Ecke auf.
Geier mit Berg an Mond
Blick ins Talende, wo sich schon für die Nacht etwas zusammenbraut … oh-oh!
Tag 3: ~ 9 Std. ~16,8 km /~1150 m \~1300 m
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