Nun schon im dritten Jahr verbringe ich den Februar als Hüttenhelfer auf der Rotondohütte. Es fängt an, eine Gewohnheit zu werden.
Die Anfahrt mit der Bahn von Kassel nach Realp am Furkapass dauert 8 Stunden und ist wie gewohnt lässig. Nach einer Privatübernachtung steige ich bei geringer Minustemperatur (-4°), bewölktem Himmel und mit 16kg im Rucksack zur Hütte auf.
8,2 km, 1060 Hm Aufstieg und 100 Hm Abstieg in verschneiter Landschaft liegen vor mir.
Es hat noch nicht so viel Schnee, so dass die herausragenden Weidezaunpfosten mir zunächst den Weg weisen.
Auch die altgedienten, fünf Meter hohen Orientierungsstangen sind (noch) nicht so verschneit wie im letzten Jahr, wo nur noch die Schilder aus dem Schnee ragten.
Nach 4 Std. habe ich das Ziel vor Augen. Nur noch ein Anstieg …
Das Morgenpanorama ist zwar immer wieder ähnlich und gleichzeitig immer fantastisch.
Rotondohütte an Sonnenaufgang.
Nach dem Frühstück macht sich eine Skitourengruppe auf den Weg in diese wunderbare, weiße Gebirgslandschaft.
Am Nachmittag trudeln alle wieder ein und tummeln sich in der Sonne auf der Terrasse bei Kaffee, Tee, Kuchen, Suppe, Most und Bier – solange bis um kurz nach vier die Sonne untergeht und es zu kalt wird fürs Draußensitzen.
Bis zu einer gewissen Körpergröße bedarf es leichter MitarbeiterAkrobatik, um das heiße Wasser in den Thermokanister zu füllen.
Das Seniorenprogramm der Hütte bietet Schulter- und Armaktivierung beim Enteisen der Türschwelle.
Und so ziehen die ersten Tage dahin in einem Rhythmus, bei dem jeder mit muss. Das Licht am Morgen über den verschneiten Bergen bleibt stets wunderbar und tägliches Staunen über die natürliche Schönheit der Berge ist im Job inklusive.
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