Theth II

Sonntag, 1.8.:


Ruhetag ist heute angesagt, – erstmal so grundsätzlich. Nach ausgiebigen Frühstück und etwas Abhängen werden wir wieder unruhig. Auf vergessenen Pfaden, die von Kulla zu Kulla führen, stromern wir durch Wald und Gebüsch nach Okul, einem Weiler, der zu Theth gehört.

Auf der Suche nach einer schönen Badestelle werden wir am Kiesstrand des Flusses fündig. Wir genießen die Mittagshitze im Schatten und kühlen uns im Fluss ab.

Mal wieder Hochstapeleien ausprobiert

Bis auf einen Schäfer mit seiner Herde kein Mensch weit und breit.

Entspannt lassen wir den Abend „zu Hause“ ausklingen.

Montag, 2.8.:

Maja Zorzit (1.660m)

Lady C. will’s nochmal wissen. Ihr Hadern am Grat des Maja Zorzit lässt ihr keine Ruh‘ und wir probieren es heute noch einmal. Ohne große Angst schafft sie die ausgesetzten Schritte über den Grat. Der Weg zum Gipfel ist frei. Wir genießen die wunderbare Aussicht auf eine (noch) unverbaute Berglandschaft.

Erfüllt vom Tag kehren wir zurück zu unserer Herberge.

Dienstag/Mittwoch, 3./4.8.:


Für die nächsten zwei Tage haben wir uns ein höheres Ziel gesteckt.

Wir wollen auf den Arapi steigen, eigentlich nur eine Noppe in dieser großartigen Gebirgslandschaft, doch seine ca. 800m fast senkrechte Wand kann man von überall im Tal sofort sehen.

Maja Arapi (2.2xym)

Auf Anraten unserer Gastfamilie werden wir unsere Nacht bei Schäfern in den Bergen verbringen.

Beim Anmarsch durchs Tal wird Cornelia von einem Hund gekniffen. Er hängt sich an ihr linkes Hosenbein und bringt sie zu Fall. Das Resultat ist ein Bluterguss am rechten Knie.
Glücklicherweise finden wird ganz bald kaltes Wasser aus einem Schlauch und kühlen das Knie mit Erfolg.

Durch Sonne und weißen Schotter geht es in Serpentinen bergan zum Pass in Richtung Montenegro.

Ab hier beginnt der Aufstieg zum Arapi. Wir gehen noch vierzig Minuten weiter zu den Schäfern, bei denen wir bereits angekündigt sind.

Unsere erste Begrüßung per Handschlag seit Beginn der Corona-Pandemie! Ein wirklich besonderes Erlebnis!

Wir werden eingeladen zu Kaffee, Raki, Schafsmilch und -käse sowie selbstgebackenem Brot und Bohnensuppe.

die Kunst, auf albanische Art Kaffee zu machen

Drei Männer zwischen 65 und 73 leben auf einfachste Weise hier oben und arbeiten für drei Monate mit 350 Schafen und zwei Hunden.

Wir erleben wie die Schafe am Abend zusammengetrieben, eingepfercht und anschließend von Hand in ca. 40 Minuten gemolken werden. Ein anstrengender Tag ist zu Ende.

Melk-Akkord

Schafskäse hängt zum Abtropfen an der Decke

Unsere erste Zeltnacht auf dieser Reise.

Wir schlafen ca. 10 Stunden. Der Morgen beginnt mit frischen Schafsjoghurt.

Ein scheuer Blick auf die rußgeschwärzte „Küche“ …

… die Spülküche …

… und das Esszimmer

Cornelias Knie ist blau und funktionstüchtig. Mein Knie hat sich etwas verdickt und ist leicht bewegungseingeschränkt.

Daher lassen wir aus Vorsorgegründen die Arapibesteigung ausfallen und steigen auf gleichem Weg hinab ins Tal.

Wir nehmen uns Zeit, eine Bar zu besuchen, die weitab vom Ort Getränke anbietet.

Wir werden von zwei Schulkindern bewirtet.

So begann die Bar 1995 ihr „Business“.

Aus der kommunistischen Zeit Albaniens stammen die ZweiMannBunker,

deren Zahl zwischen 200.000 und 700.000 für das gesamte Albanien geschätzt wird und zum Schutz vor dem „Feind“ über dem ganzen Land verteilt waren und heute Relikte einer recht dunklen Zeit für die meisten Menschen in Albanien sind.

Auch ohne Besteigung des Arapie kehren wir erfüllt von den vielen beeindruckenden Erlebnissen ins Guesthouse Bec Villi zurück.

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