Theth Nachlese

Donnerstag, 12.8.:

Achtung !! Nur Text !! Kaum Bilder!!

Nach 15! Tagen im Guesthouse Bec Villi verabschieden wir uns von dem wunderbaren Tal (mit kleinen Widerhaken) und den albanischen Bergen. Damit nicht so viele Erinnerungen verloren gehen, halte ich hier ein paar lokale Eigenheiten on Theth fest.

Die meisten Infos stammen von Jimmy, unserem albanischen Freund, der in Theth geboren wurde und sich in Geschichte, Gebräuchen und Alltag gut auskennt.

Das Theth-Tal wird von sechs Sippen (ca. 80 Menschen) hauptsächlich nur während der Sommermonate bewohnt. Es herrscht eine enge Familienbande (z.B.: „ich teile nicht die Ansichten meines Bruders, aber er ist mein Bruder und ich halte zu ihm“).

Die ständigen ThethbewohnerInnen sind nirgendwo gemeldet, haben keine Postadresse (sie müssen ihre Post im ca. 45 km und 2 Std. Fahrzeit entfernten Shkodra abholen) und sind im Winter eingeschneit. An Wahlen teilnehmen? Ich weiß nicht, wie das ‚geregelt‘ ist.

ThethbewohnerInnen haben die Möglichkeit ihren Hausmüll in wenigen zentral aufgestellten Behältern zu entsorgen, ähnlich unseren Papier- und Glascontainern.

Theth expandiert touristisch derzeit enorm. Es entstehen laufend neue Guesthouses, die auch immer größer werden. Die dafür andere notwendige Infrastruktur fehlt (Läden, Straßen, ärztliche Versorgung, Kanalisation, …). Ich befürchte,  dass derzeit über den tatsächlichen zukünftigen Bedarf hinaus Bettenkapazitäten aufgebaut werden.

Jimmy meint, dass Korruption in Albanien durchgängig existiert und nicht nur auf den oberen Etagen vorherrscht. Beispiel: eine Sippe des Tals verwaltet die Touristeninformation und vergibt die Übernachtungsanfragen zuerst an Guesthouses der eigenen Sippe. Erst wenn diese gefüllt sind, werden die Guesthouses der anderen Sippen bedient. Da freue ich mich doch über booking.com, welches da zum großen Teil einen Strich durch die Sippenwirtschaft macht.

AlbanerInnen gehen lässig mit regelmäßig auftretenden Stromausfällen um: in der Küche wird eine Kerze angezündet und weiter gekocht, der Fernseher wird schwarz, null Wifi, doch die Waschmaschine hat eine kleine uralte unterbrechungsfreie Stromversorgung, damit sie nicht immer wieder von vorn anfängt. Ansonsten passt man sich eben an.

Wir verabschieden uns von Bec und Dalina, unseren Gastgebern …

Cornelia, Dalina, Klaus, Bec

… unserer phantastischen Terassenaussicht ….

Bec Villi – TerassenAussicht

… und haben definitiv die Absicht, die Peaks of Balkan im nächsten Jahr zu laufen.

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