Como-KS: Via Claudia Augusta

Tag 5, Donnerstag:

Jetzt bin ich voll drauf, – auf dem Radfernweg, der auf relativ einfache Weise von Deutschland über die Alpen (Reschenpass) nach Italien führt. Ein echter „Alpencross“ also. 

Ich bin ab Pfunds ein Quereinsteiger und GegenRichtungFahrer. Die Strecke mit dem Namen
Via Claudia Augusta wurde anscheinend schon genutzt bevor es Fahrräder und E-Bikes gab.

Bis heute Mittag sind mir im Inntal soviel Radwanderer/innen begegnet wie in der ganzen Zeit meiner Reise vorher nicht. Und es ist erst Vorsaison. Die Orte an dieser Strecke haben sich schon kommerziell auf diese Kundschaft eingerichtet und buhlen um deren Gunst. Diese vielen Hinweisschilder, bereits mehrere Kilometer vor den Orten, welches Gasthaus, welche Pension besonders ‚bikerfreundlich‘ ist, nerven mich etwas. Und welche Geschäfte alle bikerfreundlich sein können: Bäckereien, Cafés, Supermärkte, … die Begründungen sind vielfältig bis krampfartig, z.B. die Bereitstellung eines Fahrradständers, in dem die meisten Fahrräder mit Packtaschen keinen Platz haben oder umkippen.

Es fällt mir schwer, etwas zu fotografieren. So schöne Landschaftsmotive wie in den Tagen vorher finde ich im Inntal nicht, oder doch?

Es ist lauter, gedrängter und ab Landau kommt die Autobahn neben dem Inn und dem Radweg dazu.

Das Wetter ist für die Pflanzen gut, – ich brauche daher meine Regensachen, um von den Regengüssen nicht nass zu werden.

Der Radweg zweigt bei Imst in Richtung Fernpass ab. In diesem menschlichen Gedränge einen geeigneten stillen, abgeschiedenen Lagerplatz zu finden, ist sehr schwer, zumal das Wetter nicht gerade motivierend ist.

Da kommt mir doch gerade ein Hinweisschild auf ein backpacker-hostel recht. Ich fahre hin und bin begeistert davon, wie jemand ein altes Gerichtsgebäude restauriert hat und jetzt eine Herberge mit schönem Ambiente zum erschwinglichen Preis anbietet: www.romedihof.at

So genieße ich den Abend mit Willi, einem weitgereisten Kasseler, den ich hier kennengelernt habe. Er ist mit dem Rad auf dem Weg nach Sizilien und möchte im Spätsommer wieder zurück sein.

In einem richtigen Bett mit weißer Bettwäsche schlafe ich ein. 

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