Tag 94 bis 100: E6 – Oberpfalz
E6 und Nurtschweg, beides sind Namen für den gleichen Weg ab Waldmünchen durch die Oberpfalz.
Er führt uns durch Wälder in der wenig besiedelten Gegend entlang der tschechischen Grenze.
Die Gasthauswerbung ist noch handgemacht und wirkt (deshalb?) sehr einladend.
Totenbretter am Wegrand in der Nähe von Höfen zeigen Dankbar- und christliche Gläubigkeit.
Der Wald ist häufig nicht mehr „wild“ sondern gezüchtet.
Der Hochfels bei Stadlern erinnert mich ein wenig an Korsikas Berglandschaft.
Schlafplatz mit Rundumfernsicht über schier unendliche Wälder (Oberpfälzer Wald, tschechischer Wald (Nationalpark Sumava), dem „Grünen Dach Europas“.
Die Sonne geht auf. Immer wieder beeindruckend. Die Flecken auf dem Bild sind Fliegenkacke auf den Scheiben. Die Fenster waren leider nicht zu öffnen.
Feldhandarbeit wie in alter Zeit ist hier noch anzutreffen.
Ein Kaufladen in echt, wie ich sie nur aus Kinderzeiten kenne.
Friedrichshäng, kurz vor der tschechischen Grenze. Eine echt einsame Gegend.
Wir durchqueren oberpfälzische, ökonomisch gewinnmaximierte Landschaft.
Angekommen in Markt Eslarn finden wir sechs geschlossene Gasthäuser, eine Pizzeria „to go“, 2 Flaschen Bier sowie den Atzmannsee im Abendrot inkl. überdachtem Nachtlager vor.
Kurz vor Lösselmühle, direkt an der tschechischen Grenze, überschreiten wir unsere virtuelle 2000-km-Marke. Kaum zu glauben.
(p.s.: eine nachträgliche Berechnung hat ergeben, dass die 2000-km-Marke erst bei Altmugl erreicht ist.)
Die dazu gehörige Feier lässt nicht lange auf sich warten. Im einzigen Gasthaus am Ort erleben wir einfache und herzliche Gastfreundschaft in nachhaltigem Retrodesign und erfahren auch unerfreuliche Dorfgeschichten.
Grenzstein von Tschechien, die Slowakei (S) ist durch händische Übermalung entfernt.
Hier sind Soldaten an manchen Gedenkstätten noch „Helden“, unabhängig davon, was sie evtl. angerichtet haben.
Brotfels.
Einer der vielen Granittürme im Oberpfälzer Wald.
Die Pilzsammelnden sagen, dass sie sich an kein so pilzreiches Jahr erinnern können wie dieses.
Der Herbst kommt mit Macht. Es knackt unter den Schuhen. Am Morgen und Abend ist es kühl.
Bei einer Brotzeit am Wegesrand … donnerten mehrere Schlepper … mit Anhängern, gefüllt mit Maisschnitzen, … an uns vorbei, … und hinterließen eine mächtige Staubwolke … so dass wir gut paniert waren.
Nach dem Besuch eines SlowFood-Restaurants in Altmugl (schöner Name), finden wir einen schönen Lagerplatz am Wald- und Wiesenrand.
Jupp und Jüppchen wachen über uns, als wir in der Waldkapelle über Waldsassen ein Dach über dem Kopf gefunden haben.
Für den Nurtschweg ist in Kappl Endstation, doch der E6 führt uns weiter …
… durch sehr ausgeräumte Landschaft.
Leider ist der Gestank nicht fotografierbar.
Das Alte Rathaus von Marktredwitz markiert das Ende des Oberpfälzer E6.
Genau gegenüber begießen wir den Abschluss der Teilstrecke und bleiben auf dem E6, der uns durch den Frankenwald weiter leiten wird.
Unsere Bewertung für den E6-Oberpfalz: drei von fünf Sternen.
Kenndaten: 7 Tage, 153 km, / 3.063 Hm, 3.049 Hm
Das Sortiment des Kaufladens ist ja unglaublich! Kaum zu glauben, dass dies kein Museumsladen ist.