Damit ich mehr weiß, was ich tue

… habe ich mir Anfang Januar einen dreitägigen Lawinenkurs für Schneeschuhwandernde gegönnt.

Tatort war Obernberg in den Brennerbergen. Ausrichter war der DAV-Summit-Club. Acht Teilnehmende lauschten aufmerksam der Expertise von Bergführer Peppi (=Josef) und der digitalen Ausbildungsplattform für Lawinensicherheit eines Herstellers von Outdoorprodukten.

Neben Theorieeinheiten am Morgen und Abend wanderten wir tagsüber durch die begrenzt beschneite und gleichzeitig schöne Obernberger Landschaft auf der Suche nach praktischen Übungsmöglichkeiten zur Verschüttetensuche und -ausgrabung. Dabei konnte ich ein paar mal die Handhabung des VS-Gerätes (VS=VerschüttetenSuche) einüben, um dann mit der Sonde weiter zu suchen und anschließend mit hoher Energie den virtuell Verschütteten gemeinsam freizuschaufeln. Eigentlich müsste ich das Ganze noch 20mal üben, damit es sitzt. Aber ein Anfang ist gemacht …

auf dem Weg zur Allerleigrubenspitze, 2131Hm

Der Schnee wurde in einer Wehe auf Schwachschichten und Kristallformen untersucht. Hangneigungen wurden im Gelände geschätzt und auf der Karte ermittelt. Peppi kramte aus seinem reichen Erfahrungsschatz kleine und große Perlen hervor und ließ uns gern daran teilhaben, auch wenn es um Orientierung im Gelände oder Wetterkunde ging,

Der Rückweg erfolgt über allerlei Gruben und Buckel ohne Schneeschuhe. Der frische Wind jagt uns von unserem Pausenplatz ins Tal, wo uns Almi’s Berghotel mit seinen überwarmen Räumen und einer echt guten Sauna erwartet.

Schade, dass der Kurs so schnell zu Ende geht. Es gäbe noch viel zu lernen und zu üben. Laut Peppi waren wir eine brutalst harmonische Gruppe. Den Begriff merk‘ ich mir.

Fazit: Gut, dass ich meine Schneeschuhwanderungen bisher in einfachem oder mittelschwerem Gelände gemacht habe. Zukünftig kann ich schon bei der Tourenplanung und auch während der Wanderung Gelerntes einfließen lassen, um die Schneeschuhtour noch sicherer zu gestalten. Der Kurs animiert mich dazu, das mögliche persönliche Risiko, in eine Lawine zu geraten durch entsprechende Tourenauswahl und angepasstes Verhalten im Gelände noch weiter zu reduzieren.

Und es war mal wieder richtig gut, der Tristesse des Mittelgebirgswinters zu entfliehen und in einer kühl-sonnigen und teilweise auch weißen Winterberglandschaft aufzutanken. Ich freue mich schon auf die nächste Aktion …

Wieder zu Hause angekommen bin ich bei weiteren Recherchen auf einen Vortrag des österreichischen Alpenvereins gestoßen, der aktuell, ausführlich (3 Std.!!) und gleichzeitig unterhaltsam das Thema „Lawine“ von allen Seiten behandelt und auffrischt: Lawinen-Update von Michael Larcher, echt empfehlenswert. Übrigens scheint der Lawinentod eine echte Männerdomäne zu sein …

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