RotondoBiColor

Tagelang sind wir ‚eingeschneit‘. Das Wetter bringt Nebel, Sturm und Schnee. Das Lawinenrisiko steigt, so dass ein Aufstieg zur Hütte zu riskant ist.

Pia, die Hüttenwartin, erklärt im www die Rotondohütte für unbewartet, auf dass kein Mensch auf die Idee komme, bei diesem Wetter aufzusteigen.

Auch unser Bewegungsradius ist stark eingeschränkt. Wir schaufeln mal wieder die Eingänge und Fenster frei und laufen eine kleine Hunderunde in der Nähe der Hütte. Mehr geht nicht.

Wenn der Nebel aufreißt, blicken wir aus dem Fenster auf eine von Wind und Schnee fantastisch geformte Landschaft.

Hier der Witenwasserenstock nebst verschneitem Gletscher und zugefrorenen Seen.

Moderne Hilfmittel (Zoom) lassen es zu, dass ich das Ganze näher betrachten kann, ohne gleich hinzugehen.

… und noch näher und ein bisschen die Konturen herausarbeiten. Ich hab ja Zeit und Muße, – bei einer Hütte ohne Gäste.

… und noch näher. Ich bin schier begeistert von dieser temporär unberührten SchneeWindLandschaft.

Unsere Wasser- und Stromversorgung ist stabil und wird durch die kleine Leitung (Mitte unten) gewährleistet. Wenn sie mal nicht funktionieren würde, hätten wir ein Problem. Doch 90% aller Gedanken sind überflüssig.

Ein paar Tage später gibt es in Hüttennähe einige Schneebrettlawinen, die für Menschen schon ein bedrohliches Ausmaß haben können.

Schneefall und Wind sind verschwunden. Das Lawinenrisiko bleibt noch zu hoch zum Öffnen der Hütte. Aus dem Witenwasserental steigt Nebel zu uns auf und bettet den Pizzo Lucendro mal wieder auf Watte.

Auf einem Holzbrett in unserem Eingangsbereich haftet vereiste Luftfeuchte und bildet ein flüchtiges Netz.

Die Hüttenzeit ohne Gäste dauert fast eine Woche. Nur Pia, ihr Hund Hilas und ich bewohnen die Hütte (na gut, einige Mäuse gibt es auch noch) und haben quasi nichts zu tun. Wir lesen, kochen, schlafen, erzählen aus unserem Leben, sortieren nicht aufgeräumte Gesellschaftsspiele, und räumen das Vorratslager auf.

Es ist ein bisschen wie Urlaub von den alltäglichen Hüttenarbeiten. Zum Ende meines Aufenthaltes (ich bin schon durchgehend 35 Tage hier) tun mir diese entspannten Tage gut.

Bald geht meine Zeit hier auf der Rotondohütte zu Ende, zumindest für diese Wintersaison …

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