Rotondohütte.2+

Den Ruf der Hütte bekam ich vor ein paar Tagen: Ob ich Zeit und Lust habe, für eine kurzfristig ausgefallene Mitarbeiterin über die Osterzeit einzuspringen. Ich habe Zeit und Lust.

Mit schon etwas Routine packe ich meine Sachen, buche eine Bahnfahrt und mache mich am Sonntag vor Ostern auf den Weg. Basel, Göschenen, Andermatt.

Diesmal übernachte ich in der ‚Jugendherberge‘ von Hospental, einem kleinen Dorf im Ursenental.

Eigentlich ist es eine hüttenähnliche Übernachtungsmöglichkeit und trägt den Namen Jugendherberge nur deshalb, weil sie bis vor ca. 20 Jahren wirklich eine solche war.

Eine sehr gemütliche Atmosphäre mit einem schweizerischen Wirt und einer rumänischen Helferin.

Gleich am frühen Morgen geht es weiter nach Realp. Dort bereiten Irina und ich das Netz für den Heliflug vor.

Dann heißt es abwarten, bis der Heli kommt.

Mit Innenladung (Eier, etc.) werden wir hochgeflogen und bekommen sogar noch einen Rundflug, der uns über die Abert-Heim-Hütte und das Gasthaus Tiefenbach am Furkapass letztendlich zur Rotondohütte führt.

Wir sind gelandet und bekommen die Innenladung ausgehändigt. Beim Abflug des Heli müssen wir uns über diese legen, damit sie nicht wegfliegt.

Das Netz mit Essen, Getränken und Treibstoff wird geliefert. Der Wind ist böeig, was dem Piloten einige Flugkünste abverlangt.

Der Flughelfer ist mit dem Piloten via Funk permanent in Kontakt und unterstützt ihn beim Aufsetzen des Netzes. Ausladen und Abflug.

Für die nächsten zwei Wochen ist die Rotondohütte wieder mein Zuhause.

Jetzt ist es noch nicht klar, dass dieser Flugtag der letzte Sonnentag für die nächste Woche sein wird.

Sturm und Schneetreiben werden die Tage füllen und das Reservierungsportal der Hütte leeren. Wir üben uns in Geduld.

Irina fährt am Donnerstag bei einer morgendlichen Sturmlücke mit ausreichender Sicht im tiefen Neuschnee ins Tal. Sie wird in Bern die Ostertage verbringen.

Pia und ich bleiben zurück, lassen uns einschneien und -stürmen, nehmen Absagen entgegen, ziehen den Frühjahrsputz vor,

Frühjahrsputz: Wir ziehen die Bezüge der Matratzenlager ab und waschen sie.

reparieren Liegengebliebenes, schaufeln die Eingänge frei,

essen, trinken, lesen und schlafen. Mehr gibt es nicht zu tun.

Selbst fotografieren lohnt sich nicht. Ich würde nur Weiß im Nebel verpixeln. Hier ein Versuch.

Fensterblick in Schneelandschaft

Ich erinnere mich an einen viertägigen Aufenthalt in einer Selbstversorgerhütte im Tessin. Allein war ich dort, ohne jede Ablenkung, außer dass ich mir mein Essen zubereitet habe. Während dieser Tage habe ich gemerkt, dass es mir relativ leicht fällt, allein zu sein und nichts zu tun. Diese Erfahrung ist mir hier jetzt sehr nützlich.

Ein Sturmbild ist Pia doch noch beim Gassigehen mit Hilas gelungen.

2 Kommentare

  1. 31. März 2024
    Antworten

    Da wird das Ostereiersuchen eine echte Herausforderung.

    • 31. März 2024
      Antworten

      Vor allen Dingen bei weißen Eiern! Im Moment kommen wir gar nicht raus aus der Hütte. Muss erst eine Schneise schaufeln.

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