Intro
Dass ich einmal am Rhein entlang wandern werde, – das habe ich mir bis vor kurzem überhaupt nicht vorstellen können.
Obwohl ich in Duisburg nicht weit vom Rhein geboren bin, habe ich nur wenig Bezug zu dem Fluss und seiner Umgebung, – und wenn dann eher ablehnend oder mit gemischten ErfahrungsVorurteilen belegt:
- spießigkitschig, wegen der alkoholseligen SchunkelRheinLieder oder besonderer RheinliedTheatralik
- seit langem von Menschen in großen und kleinen Städten dicht besiedelt
- mit Industrie-, Kraftwerks und Kläranlagen bespickt
- die Ufer von Auto- und Bahntrassen eingekeilt
- der Wasserlauf für die Schifffahrt „optimiert“ und durch Staustufen schiffbar gemacht
- die Hänge durch intensiven Weinanbau ausgenutzt
Der Rhein und seine Umgebung
Kurz und schlecht: für nicht gebändigte Flora und Fauna nur noch sehr wenig Platz !!
Und gleichzeitig gibt es da den Rheinsteig, der seit seiner Marketing-Geburt im Jahr 2005 zu einem der beliebtesten Wanderwege in Deutschland geworden sein soll. Im outdoor-magazin belegt er im Jahr 2024 Platz 20 bei den Top 25 der Weitwanderwege in Deutschland. Irgendwie widersprüchlich zu meiner ErfahrungsVorurteilsMischung … Auch deshalb bin ich auf der Suche nach möglichen Wanderzielen beim Rheinsteig hängen geblieben.
Neben diesen Widersprüchen waren für mich die angepriesene Wegführung (unter anderem ein hoher Anteil an Naturpfaden (57%)) und die zu absolvierenden Höhenmeter (zum Test meines lädierten linken Knies und meiner rechten Achillessehne) interessant.
Mitte März, also außerhalb der normalen, evtl. zu gut besuchten, Wandersaison wollen wir (Lady C. und ich) mehrere Tage hintereinander von Niederlahnstein nach Wiesbaden laufen. Das Internet gibt alle notwendigen oder überflüssigen Informationen gleich vielfach dazu her.
Etwas weniger marketingmäßig als auf der offiziellen RheinsteigSite wird der Weg bei Wikipedia beschrieben. Einen gpx-track kann man bei waymarkedtrails herunterladen. Nun denn:
„Take a Walk on the Rheinsteig“ – Teil 1
Tag 1:
Mit der „Eisenbahn“ lassen wir uns am 18.3. relativ kostengünstig nach Niederlahnstein bringen. Offizielle elf Etappen liegen bis Wiesbaden vor uns. Wie immer ist lediglich die Strecke geplant. Etappenlängen und Zielorte bleiben flexibel. Wir haben daher auch nichts „vorgebucht“.
Mit Sonnenschein starten wir direkt, sind auch schnell aus dem Städtchen raus und finden kurz hinter der Lahnmündung in den Rhein den Quereinstieg zum Rheinsteig. Zunächst steigen wir an bis Lahnstein auf der Höhe, einer ernüchternden Ansammlung von unpassend platzierten Hochhäusern.
Durch die Aspich-„Klamm“ (übertriebene Wortwahl) geht es weiter. Der ständige Wechsel zwischen Anstieg, Abstieg, Sonne und Schatten lässt uns zu Beginn häufig die Jacken an- und wieder ausziehen, bis wir endlich richtig, richtig warm gelaufen sind.
Ein paar steile Stellen am Fladenberg sind vorsorglich mit Seilgeländern gesichert. Bei Schlechtwetter und rutschigem Untergrund bestimmt ganz nützlich.
Die Kerketser Platte gibt den Blick auf die Marksburg frei. Noch ist es zu früh am Tag (15 Uhr), um unsere heutige Etappe in Braubach zu beenden.
Wir ziehen weiter unsere Bahn entlang der Rheinhöhen und kommen in den Steilhängen mit den ersten aufgelassenen Weinanbauterrassen in Kontakt. Ziemlich verwildert das Ganze und bestimmt nützlich für so manches kleine Tierchen und Pflänzchen. Als Terrassenüberbleibsel stehen die Trockenmauern noch, die vor hunderten von Jahren von Menschen geschichtet wurden. Sie erinnern mich an die Alpzugänge und Terrassierungen im Tessin und Piemont.
Am frühen Abend freuen wir uns über einen Blick ins Rheintal.
Durch sonnigen Wald ziehen wir weiter. Im Sommer ist das hier ein grüner Tunnel ohne gute Sicht ins Rheintal. Ohne den Blätterwald lassen sich Strukturen gut erkennen.
Osterspai erreichen wir am Abend. Eine telefonische Übernachtungsanfrage bei Hof Liebeneck ernüchtert uns: Die Saison habe noch gar nicht begonnen. Sowohl Hof Liebeneck wie auch andere gastronomische Betriebe haben noch gar nicht geöffnet. Oje. Doch dann die Entwarnung: Der Lindenhof in Osterspai sei geöffnet. Das Dorf direkt am Rhein hat einen alten Ortskern mit schmalen Gässchen und kleinen Häuschen. Alles ist dicht bebaut, teilweise etwas in die Jahre gekommen. SUVs haben es hier prima schwer um die Kurven zu kommen oder einen Parkplatz zu finden.
Beim Lindenhof haben wir Glück. Wir bekommen eins der letzten freien Zimmer. Das Hotel hält sich außerhalb der Saison mit preisgünstigen Pauschalangeboten über Wasser und ist fast ausgebucht.
Am Morgen erwischen wir noch den auf der linken Rheinseite gelegenen Bopparder Hamm, anscheinend eine besonders gute Weinhanglage. Wie mit Lineal abgegrenzt sind die (noch oder wieder) ungebändigten Parzellen. Meist sind es Gründe der Rentabilität und weniger die Sorge um den Naturerhalt, die diese Bereiche vor systematischer Ausweidung bewahren.
Tag 1: Niederlahnstein bis Osterspai – 23,5km – /~1.000Hm – \~1.000Hm
Tag 2:
Mein Wanderstock muss repariert werden. In Filsen an der Rheinschleife hilft mir der freundliche Ortsbürgermeister mit einer Schlauchschelle den Teleskopstock wieder funktionstüchtig zu machen. Vielen Dank!
Die Beschilderung des Rheinsteigs ist gut. Diese hier finde ich besonders gelungen.
Trockenmauern können sich im Laufe der Jahrhunderte zu richtigen Schönheiten entwickeln.
In den EigenheimOrtsrandgebieten finden sich immer häufiger Trockengärten (=Schottergärten oder Gärten des Grauens).
Ob diese in weiser Vorausahnung auf den Wassermangel bei der aufkommenden Klimaerwärmung so gestaltet wurden? Oder sind sie mahnende Hinweise auf zu erwartende Dürren? Oder werden diese wirklich als schön empfunden? Mir bleibt es ein Rätsel.
Wir laufen durch das Rheinische Schiefergebirge, mit dem ich bewusst(?) nur im Erdkundeunterricht vor 50 Jahren begriffsmäßig in Berührung kam. Erst jetzt werde ich mir bewusst, dass diese Landschaft hier mindestens 10mal älter (ca. 350 Mio. Jahre) ist als die Alpen (ca. 25 Mio. Jahre). Und erst vor etwa zwei Mio. Jahren entwickelte sich in Afrika eine erste frühe Form des Menschen … das lässt mich sprachlos und nachdenklich werden.
Schöne, noch sonnige Waldpfade schlängeln sich über Kamp-Bornhofen entlang. Die Bäume geraten aufgrund der Trockenheit eher kleinwüchsig. Wir freuen uns darüber, im T-Shirt laufen zu können.
Und immer wieder Aussicht auf den Rhein und die auf strategisch wichtigen Punkten platzierten Burgen. Ich vermute ein häufiges Hauen und Stechen unter den BurgenClans.
Die Temperaturunterschiede zwischen den Tageszeiten sind noch groß: Jacke, Mütze und Handschuhe müssen am Abend zum Wärmeerhalt herangezogen werden.
Kurz vor Kestert, unserem heutigen Zielort, verlassen wir den Rheinsteig. Er wird uns zu um- und forstwegig. Auf einem schmalen Pfad, entlang alter, zum Teil verfallener Trockenmauern, gehen wir auf dem Aggerstögger Pöödche hinab. Ein wirklich toller Abstieg am Ende eines genuss- und aussichtsreichen Tages. Das Gasthaus Krone wartet mit gutem Essen, Rheinwein und dazu passender Beratung auf.
Tag 2: Osterspai – Kerstert – 18,7 km – /~650Hm – \~650Hm
Tag 3:
Am Morgen durchstreifen wir teilweise wirklich schöne Waldgebiete.
Der Weg führt uns abwechslungsreich an Steilhängen mit kleinwüchsigen Traubeneichen entlang. Ein Vergleich mit den Südhängen des Urwaldsteigs am Edersee drängt sich auf.
Mal wieder steil geht es hinunter nach Wellmich am Rhein, das wir nur touchieren, um gleich wieder an der anderen Seite aufzusteigen zur Burg Maus, die, von unten betrachtet, düster und abweisend dasteht. Auch der Anstieg auf der Fahrstraße prickelt nicht wirklich.
Von oben bilden das Rheintal und die Burg dann wieder ein hübsch arrangiertes Ensemble. Dank an die Maurer, Knechte und Hilfskräfte im Mittelalter.
Über Pfade und Wege nähern wir uns Sankt Goarshausen, eine der touristischen Domänen im Rheintal.
Das Pendant zur Burg Maus ist die Burg Katz (kein Scherz), oberhalb von St. Goarshausen gelegen.
Hier, an den Hängen von Sankt Goarshausen, werden ehemals verwilderte Terrassen wieder „rekultiviert“ und Obstbäume angesiedelt. Inwieweit dies nur eine landschaftspflegerische Maßnahme ist oder einer wirklich notwendigen Bedarfsdeckung dient, – das erschließt sich mir nicht. Es kann auch sein, dass es für touristische Zwecke einfach „schöner“ ist, auf gut durchgepflegte Obstbaumterrassen zu schauen anstatt auf einfach nur wild vor sich hinlebende Natur …
Wir weichen mal wieder vom Rheinsteig ab und begeben uns auf eine Teilstrecke der Loreley Extratour. Sie führt uns durch aktive und verwilderte Weinterrassen zum Aussichtspunkt Loreley. Um die Loreley herum ist die Umgebung kaputtkulturt: Sommerrodelbahn, Mythen“pfad“, Einzäunungen, riesige Parkplätze, Besucherzentrum. Alles wird schon für die Bundesgartenschau 2029 präpariert, die zwischen Koblenz und Rüdesheim im Welterbe Oberes Mittelrheintal stattfinden soll. Ich ahne Schreckliches für die Natur und einen Wirtschaftsboom für die Beton- und Baubranche.
Eigentlich wollen wir heute draußen übernachten, doch erreichen wir zu früh unseren ausgewählten Schlafplatz. Es ist am Abend noch zu kalt (nachts hat es ca. 3°C.), um es sich draußen gemütlich zu machen und die Abendstunden zu genießen. So entscheiden wir uns spontan nach Bornich weiter zu laufen und das dort gepriesene Marktstübchen aufzusuchen. In der Dämmerung erreichen wir das Gasthaus und werden mit Wärme, Loreleywein und Wildschweinsülze in einfacher, liebevoller Atmosphäre belohnt.
Tag 3: Kestert – St. Goarshausen – Bornich – 24,0km – /~1.300Hm – \~1.100Hm
Tag 4:
Erstmal von Bornich im Hinterland wieder zurück auf den Rheinsteig.
Auf abwechslungsreichen Wegen geht es von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt.
Die Felsklippen Roßsteine ermöglichen mit Sicherheit einen guten Blick in die Tiefe.
Malerisch wie eine Märklin-Eisenbahn-Landschaft erscheinen uns die Schönburg und Oberwesel im Rheintal.
Hinter Kaub überschreiten wir die Landesgrenze von Rheinland-Pfalz nach Hessen. Es mutet zwar irrwitzig an, doch werden ab hier die Wanderwege breiter und es mehren sich die Forst- Weinbauschotterwege.
Einen Tipp von Freunden folgend lässt uns vom Rheinsteig auf das Rhein-Wisper-Glück abweichen. Komischer Name für einen Wanderweg. Wegen der fortgeschrittenen Zeit suchen und finden wir ein Schlafplätzchen.
Der Tagesabschluss bietet uns mal wieder eine tolle Himmelsfärbung mittels Sonnenuntergang.
Tag 4: Bornich – Lehnhardt-Blick – 20,4km – /~850Hm – \~850Hm
Tag 5:
Am Morgen hat es ca. 3°C.
Wir sind noch warm von der Nacht in unseren Schlafsäcken und machen uns auf den Weg, um einen Sonnenplatz zum Frühstück zu finden.
Die Extra-Schleife Rhein-Wisper-Glück beschert uns von der Höhe aus einen tollen Blick auf die Moselhöhen und den Hunsrück.
Wie geschaffen für unser Frühstücksbuffet ist dieser Unterstand mit Fernsicht kurz vor Lorchhausen. Es gibt Müsli, Kaffee, Tee, Schokolade und Obst.
Bis Assmannshausen streifen wir erste große Weinanbaulagen. Alle Hänge, die wirtschaftlichen Ertrag bringen können, sind perfekt durchorganisiert.
Die verwilderten, nicht mehr bewirtschafteten Weinterrassen werden weniger, die Wege breiter, das Rheintal weitet sich.
Wir genießen den letzten, schönen Abstieg durch einen Traubeneichenhang nach Assmannshausen.
Nun haben uns Weinanbau und Asphalt endgültig im Griff. Auch das dauernde Grundgeräusch von Bahn, Autos und Schiffen verlässt uns nicht mehr. Im Ort gibt es – weil außerhalb der TouristikSaison – nur ein Hotel, das Übernachtungen anbietet. Wir werden vom Hotelmitarbeiter ziemlich euphorisch und gleichzeitig geheimnisvoll begrüßt. Doch der erste, etwas bizarre Eindruck normalisiert sich und er empfiehlt uns das einzig geöffnete Restaurant im Ort, einen „Italiener“, dessen Gerichte, Getränke und Atmosphäre uns mal eben nach Italien (Apulien) katapultieren. Phantastisch.
Tag 5: Lehnhardt-Blick – Assmannshausen – 21km – /~750Hm – \~950Hm
Tag 6:
Auf Empfehlung eines Hotelmitarbeiters lassen wir in Assmannshausen den Rheinsteig links liegen und steigen durch die Weinhänge hinauf zum Landschaftspark Niederwald (nicht so interessant) und treffen wieder auf den Rheinsteig, der durch diese romantische Parkanlage bis zum Niederwalddenkmal (aus der Zeit gefallen) führt.
Dort werden wir auch mit totaler Weinbau-Monokultur konfrontiert. Oberhalb von Rüdesheim laufen wir zwischen Waldrand und Weinhängen entlang eines gefühlt unendlichen Zaunes, der die Wildtiere davon abhält, sich an den Weinstöcken, -blättern und -trauben zu laben.
Lady C. besichtigt eine halbautomatische Weintankstelle (Alterscheck per Perso, Bezahlung via PayPal). Für eine Kostprobe ist es uns zu früh am Tag.
Selten kommen wir durch Wälder (diesmal Schwerpunkt Kieferforstwege), ab und an passieren wir Klöster (Abtei St. Hildegard (von Bingen), Kloster Nothgottes, Kloster Marienthal). Schloss Vollrads ist die letzte WeinkulturHochburg vor unserem Etappenziel.
Wanderfreunde haben uns eingeladen, mit ihnen den Abend zu verbringen und bei ihnen zu nächtigen. Dankbar nehmen wir die Beherbergung an und stapfen die letzten Kilometer durch Weinbaugebiete hinunter nach Oestrich.
Tag 6: Assmannshausen – Oestrich – 26,5km – /~900Hm – \~900Hm
Tag 7:
Ein geselliges Frühstück lässt uns später als bisher gewohnt starten. Dann geht es wieder auf die Walz.
Durch das „Gottesthal“ über Oestrich durch Weinflächen hinauf, dann auf Forstwegen durch den Wald, vorbei am wirklich schön gelegenen Kloster Eberbach und dann hinunter nach Kiedrich, einem Winzerort wie er im Buche steht.
Nach einer ausgiebigen Pause in Ortsrandlage stapfen wir weiter und suchen für den Abend einen Übernachtungsplatz. Doch zunächst quälen wir uns über Forstwege, die uns nicht gefallen.
Nach einer Kaffeepause in Rauenthal wird der Weg wieder besser und abwechslungsreicher.
Wir finden einige Kilometer vor Schlangenbad eine schöne Wiese, warten bis die Dämmerung aufkommt und richten unser Nachtlager.
Tag 7: Oestrich – kurz vor Schlangenbad – 20,6km – /~800Hm – \~600Hm
Tag 8:
Den Kurort Schlangenbad ersparen wir uns am nächsten Morgen und gehen durch das Rechtebachtal direkt zum Grauen Stein. Frühstückspause.
Der Rheinsteig führt durch Wald und Obstbaumwiesen relativ langweilig Richtung Wiesbaden.
Lediglich die neue Art von Trockenmauer aus Kalkstein weckt nochmal mein Interesse.
Kurz vor dem Ziel noch ein Blick vom Rheinsteig (mal wieder) auf Weinhänge. Im Hintergrund, im menschlichen Dunst verschwunden, erahnen wir Wiesbaden und Mainz, zwei verdichtete Menschenansammlungen.
Durch Kleingartenanlagen und Siedlungen geht es zum Schiersteiner Hafen und den Wiesbadener Rheinauen. Irgendwie spulen wir hier ohne Begeisterung den Rheinsteig ab und sind froh, letztendlich Schloss Biebrich zu erreichen. Ein abgewracktes Nebengebäude des Bahnhofs Wiesbaden-Biebrich holt uns wieder ganz in die Realität zurück.
Tag 8: Rauenthaler Spange – Wiesbaden-Biebrich 17,2km – /~250Hm – \~450Hm
Rheinsteig Süd: Niederlahnstein – Wiesbaden – 8 Tage – 172km – /~6.500Hm -\~6.500Hm
„Take a Walk on the Rheinsteig“
Zwischen-Fazit:
- Wir fanden es gut, den Rheinsteig ohne Blattgrün zu begehen. So hatten wir meist freie Sicht.
- In den kleinen Orten direkt am Rhein nutzen die Menschen jeden Quadratmeter. Die Häuser sind klein, die Gassen eng, die Eingangstüren manchmal versteckt und auf Garagendächern entstehen Freisitzmöglichkeiten.
- Ab Assmannshausen bekommt der Weg eine andere Qualität. Es geht mehr auf breiten Wegen durch Weinanbaugebiete und an Kultureinrichtungen, z.B. Klöstern, vorbei. Was der Grund dafür ist, dass Klöster gern in der Nähe der Weinanbaugebiete platziert sind, lässt sich nur vermuten.
- Hätten wir den Rheinsteig in Wiesbaden begonnen, wären wir in den ersten Wandertagen sehr enttäuscht gewesen. Der Rheinsteig wird aber von Tag zu Tag interessanter und ab Assmannshausen ist die Tour bis Niederlahnstein für Mittelgebirgsverhältnisse richtig toll. Eine Ursache dafür ist, dass hier ehemals bewirtschaftete Terrassenhänge nur nicht mehr bewirtschaftet werden und so die „Bewilderung“ stückweise voranschreitet. Ein Hoffnungsschimmer.
- Um einen kompletten Eindruck über den Rheinsteig zu gewinnen, werden wir auf jeden Fall den nördlichen Teil des Rheinsteigs von Bonn bis Niederlahnstein auch erwandern.
Schöne Bilder und lesenswerter Bericht!
Danke, lieber Christian.
Die Tour zieht beim Schreiben und Bilderzusammenstellen nochmal an mir vorbei, fast als wenn ich sie nochmal gehen würde.